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N wie Ninive
Erzählungen

In metaphorisch einprägsamen Stil  werden verschiedene Schicksale erzählt, die ihren Haupthelden alles abverlangen, sie an ihre Grenzen bringen. Bei der Frage nach der Schuld, nach Gerechtigkeit und Gott verstricken sich Zukunft und Vergangenheit. 

"Er hat einen eigenen Ton, ein bisschen mecklenburgisch erdenschwer, aber dann auch wieder sehr poetisch"

Frankfurter Allgemeine 07.10.2014 Nr. 232 S. 10 

Kulturelle Belebung eines Baudenkmals

Kulturelle Belebung eines Baudenkmals

Henning Mertens

Schlimm stand es um die Kirche St. Anna und Katharina im Landsberger Ortsteil Gütz. Nach der Aufgabe durch die Kirchengemeinde in den 60er Jahren war Sie dem Verfall preisgegeben: Die Fenster vernagelt, das Dach stand kurz vor dem Einsturz. Auch die Friedhofsmauer verfiel zusehends. Zur Rettung des weithin sichtbaren Baudenkmals fand sich im Jahr 1996 der Förderverein Gützer Kirche e.V. zusammen. Inzwischen schlägt sogar die Turmuhr wieder.

Die Sanierung des Turmes selbst war bereits im Rahmen des Modellgemeinde-Programms Anfang der 90er Jahre von der Stadtverwaltung Landsberg durchgeführt worden. Doch noch immer warteten mit Kirchenschiff, Friedhof und dem reich verzierten, aber völlig verfallenen Innenraum echte Herkules-Aufgaben auf die Initiatoren.

Und man fragte sich: Was ist ein so großes, aufwendig restauriertes Bauwerk ohne Leben? Die Vereinsfreunde um den Vorsitzenden Friedrich Brinkmann haben sich deshalb von Anfang an vorgenommen, nicht nur die Fassade wieder in Stand zu setzen, sondern die Kirche auch als kulturellen Treffpunkt einzurichten. Seit einigen Jahren finden im Kirchenschiff bereits wieder Weihnachtsgottesdienste und verschiedene Konzerte statt.

Einmal im Jahr veranstalten die Vereinsmitglieder ein Straßenfest, das auch eine wichtige Einnahmequelle für die anstehenden Arbeiten ist. Mit der "Gützer Stube" entsteht im Kirchturm ein mit Teeküche, sanitären Anlagen und Freitritt voll ausgestatteter Vereinsraum, der auch von anderen Vereinigungen der Stadt genutzt werden kann. Selbst für Kunstprojekte des Landsberger Gymnasiums und der Regenbogenschule haben die Gützer einen Platz geschaffen. Diese stellen regelmäßig ihre Arbeiten auf der Galerie des Kirchenschiffes aus. Eine Fahrradausfahrt bieten die Vereinsmitglieder jährlich im Juni an. Dann geht es auf eine entspannte Entdeckungsreise mit kulturellen Höhepunkten.

Die insgesamt 45 Mitglieder wohnen bundesweit verstreut, sind der Gützer Kirche jedoch über die Jahre hinweg treu geblieben. Der aktive Teil führt regelmäßige Arbeitseinsätze durch und pflegt auch den das Gebäude umgebenden Friedhof. Nach dem schönsten Moment gefragt, antwortet Friedrich Brinkmann: "Das war ganz klar der Moment, als wir im Jahr 2003 den Dachstuhl saniert und damit dem Verfall endgültig Einhalt geboten hatten". Dabei erhielt man tatkräftige Unterstützung aus der Stadt Landsberg und von vielen Spendern. Seit 1999 ist Norbert Rolnik dabei: Für den Berufsschullehrer für Metalltechnik gehört die Vereinsarbeit zur Lebensphilosophie: "Egal wo ich wohne, ich muss mich mit dem Ort identifizieren".

Mehr Infos zum Verein und seinen Veranstaltungen gibt es unter: www.guetzerkirche.de.

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