Landsberg-Lese

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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Das Rittergut zu Reinsdorf

Das Rittergut zu Reinsdorf

Florian Russi

Versteckt hinter den Häusern des Landsbergers Stadtteils Reinsdorf liegt ein auf den ersten Blick unscheinbarer Gutshof. An seiner Stelle soll sich im 12. Jahrhundert eine Wasserburg befunden haben. Mit ihr und den angrenzenden Liegenschaften soll Graf Dietrich III. zu Landsberg ihm getreue Ritter belehnt haben.
Im Jahr 1517, so ist schriftlich bezeugt, wurden die beiden Vettern Hans Balthasar und Christoph von Schieck mit dem Gut und dem nahe gelegenen Hofanwesen in Gollma belehnt. Die Güter in Reinsdorf und Gollma waren immer eng miteinander verbunden und die Herren von Reinsdorf wurden mangels eigener Grabstätte in der Kirche von Gollma beigesetzt.
Die beiden von Schieck gehörten einem Adelsgeschlecht an, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Meißen in die Landsberger Gegend gezogen war. Sie wurden nicht nur die Lehns- sondern auch die Gerichtsherren von Reinsdorf und Gollma. Die Bauern der umgehenden Dörfer Schwätz, Gütz, Landsberg und Queis waren ihnen lehnsverpflichtet.

Im Jahr 1680 gelangte die aus Neubrandenburg stammende Adelsfamilie von Möl-lendorf in den Besitz des Ritterguts. 116 Jahre später musste der letzte Inhaber aus dem Möllendorf-Geschlecht das Anwesen wegen Überschuldung verkaufen. In der Folgezeit wechselte es mehrfach den Besitzer. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Gutshof mit allen dazugehörigen Ländereien im Zuge der Bodenreform unter 28 Neubauern aufgeteilt.

Das Herrenhaus, in dem sich heute noch viele Stilelemente der Renaissance und des Barock finden lassen, und der dazugehörige Park fanden von 1954 an eine neue Nutzung als Kinderklinik und Säuglingsheim, später dann als Heim für behinderte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. 1994 wurde das Heim vom Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt übernommen und seither als Heilpädagogisches Kinderheim geführt.

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