Schon von weitem sichtbar erhebt sich mitten im Landsberger Stadtzentrum die Spitze des Kapellenberges. Wer den Aufstieg wagt, findet ein herrliches Stück Natur, das sein Gesicht im Lauf der Jahreszeiten stetig wandelt. Als letzter Überrest einer mittelalterlichen Burganlage ragt die Landsberger Doppelkapelle in den Himmel und gibt Zeugnis von einer wechselvollen Geschichte. Vom Rundweg hat der Besucher einen weiten Ausblick auf die Stadt und in das flache Umland.
Los geht es am Fuß des Berges, wo sich das Landsberger Felsenbad idyllisch in einem ehemaligen Steinbruch erstreckt. Die romanische Doppelkapelle spiegelt sich bei Windstille im Wasserbecken. Vom Parkplatz aus geht es links herum den Weg entlang. Eine steile Treppe führt an dessen Ende rechts den Berg hinauf. Auf dem Plateau angekommen erhebt sich majestätisch der mittelalterliche Sakralbau. Von seinem Balkon aus sind bei guter Sicht am Horizont die Stadt Leipzig und das dortige Völkerschlachtdenkmal auszumachen. Das Bauwerk selbst ist imposant und mit seinen vielen Gesichtern ein beliebtes Motiv für Hochzeitspaare und Hobbyfotografen.
Am Rand des Felsens entlang kann der Blick über das weite Land schweifen. Im Südosten ist der Flughafen Leipzig / Halle zu entdecken, kurz dahinter beginnen die ersten Ausläufer von Leipzig. In nächster Nähe glitzert das helle Blau des Felsenbades. Dahinter erstreckt sich der moderne Bau des Landsberger Gymnasiums mit seiner markanten runden Bibliothek. Das große Zentrallager der Drogeriekette Rossmann markiert im Norden das Landsberger Gewerbegebiet. Davor liegt die historische Malzfabrik, in der seit mehr als 130 Jahren Landsberger Malz hergestellt wird. Seit 1997 gibt es hier auch eine regionale Brauerei.
Vorbei an dichter werdenden Büschen führt der Pfad noch einmal bergauf und endet auf einer Lichtung mit - man möchte meinen, einem Gipfelkreuz. Tatsächlich erinnert das eiserne Denkmal mit der Aufschrift „1914-1918" an die Landsberger Opfer des 1. Weltkrieges. Von hier aus ergibt sich ein wunderbarer Blick auf die Landsberger Altstadt mit Stadtkirche und den engen Gassen. Im Hintergrund erheben sich die „grünen Inseln" der Stadt aus den Feldern. Die drei Porphyrkuppen sind dicht bewaldet und laden zum entspannten Waldspaziergang mit einem Hauch von Geschichte ein. Am Horizont zeichnet sich die Silhouette der Stadt Halle ab.
Eine Treppe am linken Lichtungsrand führt am alten Wasserwerk vorbei zurück zur Kapelle, wo sich ein breiter Pfad abwärts in Richtung Stadtkern anschlie&szliszlig;t. Den Weg zurück zum Ausgangspunkt kann man mit einem Besuch im Landsberger Museum auf dem Schulberg verbinden.
Übrigens: Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des Kapellenberges zur Fliederblüte. Dann steht das Plateau in voller Farbenpracht, und der Duft des Flieders vermischt sich mit der frischen Luft.