„Es ist ein Ziel der aktuellen Sonderausstellung, dass die Bürger der inzwischen 29 Landsberger Ortsteile sich besser kennenlernen und gemeinsam ins Gespräch kommen", erklärt Museumsleiterin Inge Fricke zur Eröffnung. Zuvor haben Schüler der Bergschule Landsberg die zahlreich erschienenen Besucher mit einem musikalischen Programm eingestimmt. Und tatsächlich scheint die Integration gelungen: Bereits aus 7 Ortsteilen hat man kreative Beiträge zur Verfügung gestellt bekommen. Da sind u. a. die Plößnitzer Mühle, der Bergfried von Hohenthurm, die Klepziger Kirche oder die Landschaftsidylle der Felder rund um Queis.
„Ob Haustier, Zauberbaum oder Nachbars Garten, die Beiträge waren wieder sehr vielfältig", verrät Inge Fricke. Besonders freuen sie die spontanen Beiträge der Kinder der Gützer Kindertagesstätte „Wirbelwind", die aus Eindrücken eines Stadtrundgangs anlässlich der vorangegangenen Ausstellung „Landsberg gestern und heute" entstanden sind und damit ein echtes Bindeglied herstellen. Auch die Landsberger Buchkinder um Bibliotheksleiterin Carola Henke haben wieder einen farbenfrohen, ideenreichen Beitrag geleistet. Und dann sind da die verschiedenen Techniken, mit denen die Landsberger ihre kreative Ader ausdrücken - ein Bild des Kreativ-Treffs Landsberg in der Handarbeitstechnik „Occhi" zeigt die Doppelkapelle ebenso wie die Laubsägearbeit eines unbekannten Künstlers, dessen Werk in einem Lager des Landsberger Bauhofs gut geschützt die Jahre überdauert hat und vor kurzem dort wiederentdeckt wurde, oder das vierteilige Wandbild des Künstlers Norbert Hübner, das den Kapellenberg im Zentrum eine ganze Stadtansicht zeigt.
Dennie Reinisch und Jochen Becker stehen derweil fachsimpelnd vor ihren beiden Modellen der Doppelkapelle, die den Ausstellungsraum prägen. Herstellungsweise, verwendete Materialien und die größten Herausforderungen beim Bau sind ihre bevorzugten Themen - sie haben sich jeder mehr als ein halbes Jahr mit ihrem Werk beschäftigt. Die Ergebnisse könnten ähnlicher und gleichzeitig verschiedener nicht sein. Während Dennie Reinisch sich künstlerische Freiheiten gestattet und charakteristische Züge betont hat, ist die Doppelkapelle von Jochen Becker, die später einmal Blickfang einer Garteneisenbahn werden soll, im genauen Maßstab 1:32 entstanden. Dabei achtete er auf Authentizität bis hin zum Kupferblechboden des Altans und die sich drehende Wetterfahne. Dennie Reinisch arbeitete mit typischen Baumaterialien wie Styropor für den Korpus und Fliesenkleber als Modelliermasse für Putz und Mauerwerk. Selbst die Ornamente über den Eingangstüren sind detailreich gearbeitet.
Die Sonderausstellung „Landsberg kreativ" ist noch bis zum 29. Januar 2012 im Landsberger Museum (Hillerstr. 8) zu besichtigen. Dieses ist dienstags und donnerstags sowie samstags und sonntags von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten, speziell für Gruppen können unter (03 46 02) 2 06 90 vereinbart werden.